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Outdoormöbel: Aus alt wird neu

31.03.2021

Als „Go Green“-Version erhältlich: Lady B Chair (Design: Studio Zetass) © S CAB Design

Als „Go Green“-Version erhältlich: Lady B Chair (Design: Studio Zetass) © S CAB Design

Möbel für die Terrasse oder den Balkon entstehen vermehrt aus wiederverwendeten Materialien. Das sieht gut aus und spart Ressourcen.

Sustainable Gardens ist ein zukunftsweisendes Fokusthema der spoga+gafa. Denn Aussteller der weltweit größten Gartenmesse setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit im Außenbereich. So produzieren zum Beispiel Hersteller von Outdoormöbeln neue Modelle immer häufiger aus wiederverwendeten Materialien. Gebrauchte Naturhölzer und recyceltes Plastik aus dem Meer finden dabei ebenso Verwendung wie Reste von Textilien oder organische Abfälle. Die Kollektionen heißen „Greenline“ oder „Go Green“ und verweisen damit schon im Namen auf eine „grüne“, weil Ressourcen schonende Herstellung. Die Nachfrage nach solchen Produkten steigt, da sich ein bewussteres Wohnen im Zuge der Klimadiskussion zu einem anhaltenden Trend entwickelt hat.

Altes Holz für neue Möbel

Als eine der ersten Möbelmarken für den Außenbereich hat Zebra sein Design mit Recycling kombiniert. Seit über zehn Jahren wird die Kollektion „Greenline“ aus recyceltem Teakholz produziert und laufend um neue Modelle erweitert. Ausgangsmaterial sind Hölzer von alten Hütten, Brücken oder Booten aus Indonesien. Auch andere Hersteller verbauen gebrauchtes Holz in ihren Outdoor-Möbeln. Im Sortiment des Unternehmens Ploß finden sich unter anderem Tische und Stühle aus alten Fensterrahmen, Türen oder Bodendielen, denen das Altholz ein besonderes Flair verleiht. Skagerak aus Dänemark lädt mit seinem Programm „Reclassic“ Kunden selbst zum Recycling ein: Sie können ausrangierte Gartenmöbel beim Hersteller zurückgeben, der sie aufbereitet und weiterverkauft.

Reclassic Möbelprogramm von Skagerak © Skagerak

Reclassic Möbelprogramm von Skagerak © Skagerak

Plastik wird „grün“

Kunststoff feiert zurzeit eine Renaissance bei Gartenmöbeln. Immer häufiger kommt dabei recyceltes Plastik zum Einsatz, das aus den Ozeanen oder dem Hausmüll stammt. So bietet zum Beispiel das dänische Unternehmen Houe einen neuen Dining-Stuhl mit Lamellen aus 97 Prozent Plastikabfall. Mit „Go Green“ hat auch das italienische Label Scab Design eine Serie eingeführt, die gebrauchte Kunststoffe für die Stuhlproduktion aufbereitet. Die Bestseller des Unternehmens sind bereits in dieser „grünen“ Ausführung zu haben und die Serie soll weiter ausgebaut werden. Ebenfalls aus italienischer Produktion stammen die Recycling-Möbel von Nardi. Das Unternehmen hat eigens ein Projekt zur Regenerierung von Altkunststoff mit der Universität Padua gestartet. Dabei werden Themen wie Kreislaufwirtschaft untersucht und Kosten-Nutzen-Analysen erstellt.

Dinning Chair ReClips von Houe © Houe

Dinning Chair ReClips von Houe © Houe

Gestalten mit Reststoffen

Möglichkeiten der Wiederverwendung bieten sich auch bei Reststoffen aus der Möbelproduktion. Der Spezialist für Outdoor-Textilien Sunbrella verarbeitet zum Beispiel Stoffabfälle, die beim Zuschneiden für Polstermöbel anfallen. Die daraus gewonnenen „Renaissance-Garne“ bestehen zu 50 Prozent aus wiederverwendetem Material und haben durch natürliche Farbvariationen einen besonderen Look. Neu aufbereitete Baumwolle oder gebrauchte Fischernetze sind weitere Beispiele für textiles Recycling. Aus einem Abfallprodukt des Reisanbaus entsteht dagegen das Material Resysta, das die Anmutung von natürlichem Tropenholz hat. Das vorwiegend aus Reishülsen bestehende Material ist wetterfest und wird bei Gartenmöbeln als Alternative zu echtem Holz eingesetzt.

Die Nähe zur Natur möchten viele Menschen heute auch mit „grünen“ Produkten im Garten zum Ausdruck bringen. Die Ressourcen schonende Herstellung von Outdoormöbeln ist damit zunehmend ein Verkaufsargument. Den ursprünglichen Öko-Look haben Recycling-Möbel dabei längst abgelegt. Aktuelle Modelle sind in Design und Beständigkeit sehr hochwertig. Auf die weitere Entwicklung darf man daher sehr gespannt sein.

Autor: Leif Hallerbach

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