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POS-Gestaltung zu Ostern: Nicht nur auf die Klassiker setzen!

14.01.2020

Es müssen nicht immer Tulpen sein: Auch frische Kräuter machen sich gut als Osterdeko. – Foto: silviarita/pixabay

Es müssen nicht immer Tulpen sein: Auch frische Kräuter machen sich gut als Osterdeko. – Foto: silviarita/pixabay

Kaum ist Weihnachten vorbei, rückt mit Ostern bereits das nächste Saisongeschäft in den Blickpunkt der Grünen Branche. Wir haben mit einem Marketing- und Sales-Consultant über den Start ins neue Gartenjahr gesprochen.

Oliver Mathys entwickelt Absatzkonzepte für Gartencenter und Baumärkte und unterstützt sie bei der Umsetzung. Seit einigen Jahren entwirft er auch in enger Zusammenarbeit mit der Koelnmesse die POS Green Solution Islands für die spoga+gafa. Die Inseln zeigen den Besuchern beispielhaft, wie sich Aktions- und Verkaufsflächen im Handel zu bestimmten Themen gestalten lassen.

Herr Mathys, Sie leben in den Niederlanden, sind beruflich aber in ganz Europa unterwegs. Hat das Ostergeschäft für die Grüne Branche überall die gleiche Bedeutung oder gibt es da Unterschiede?

Mathys: Ostern ist in erster Linie ein christliches Fest und wird von den Kirchen entsprechend begangen. Daneben gibt es in den einzelnen Ländern aber sehr viele unterschiedliche Bräuche, Traditionen und Symbole. Das spiegelt sich natürlich auch im Sortiment und in der Dekoration der Geschäfte wider. Eier spielen dabei oft eine wichtige Rolle. Laut Überlieferung werden in Deutschland die bunten Eier vom Hasen verteilt, der aus diesem Grund als Dekoartikel sehr verbreitet ist. Außerdem war es hier früher üblich, dass man zuhause selbst Hühnereier ausblies, sie zusammen mit den Kindern bemalte und dann in einen Strauß aus frisch geschnitten Ästen hing. Heute wird dafür vermehrt auf fertig angebotene Dekoartikel zurückgegriffen. In Schweden ist für das Bringen der Ostereier übrigens der Hahn zuständig. In Spanien oder Polen wird der Winter durch das Verbrennen einer Puppe vertrieben und in den Niederlanden isst man zu Ostern einen Stollen, der dem deutschen Christstollen gleicht …

Grundsätzlich kann man sagen, dass für Gartencenter und Baumärkte die Ostersaison nicht dieselbe Bedeutung hat wie das Weihnachtsgeschäft. Karfreitag ist in diesem Jahr am 10. April – es sind also nur wenige Wochen, in denen die speziellen Produkte angeboten werden können. Im Vergleich dazu: Weihnachten spielt dagegen fast drei Monate lange eine Rolle auf den Verkaufsflächen. Deshalb ist es für Gartencenter und Baumärkte ratsam, verstärkt auf den Frühling zu setzen und das Osterthema darin zu integrieren. Lebendige Pflanzen sind dabei wichtig, denn nach den tristen Wintermonaten sehnen sich die Menschen überall in Europa nach frischem Grün und bunten Blüten.

Kräuter, Hasen und mehr … POS-Gestaltung im Frühling. – Foto: O. Mathys

Kräuter, Hasen und mehr … POS-Gestaltung im Frühling. – Foto: O. Mathys

Im Pflanzensortiment sind zu Ostern ja eigentlich immer Narzissen, Tulpen und Primeln die Stars. Sie empfehlen dem Handel aber, sich nicht nur auf diese Klassiker zu beschränken …

Mathys: Ja, Zwiebelblumen und Primeln gehören zu Ostern auf jeden Fall dazu, dass ist gar keine Frage. Aber Gemüsepflanzen und Kräuter im Topf werden auch immer beliebter. Sie sind ja mittlerweile schon fast fester Bestandteil des Jahressortiments vieler Gartencenter. Auch zu Ostern kann man mit ihnen einiges machen: Durch ihr frisches Grün und den Duft eignen sich Kräuter beispielsweise ganz wunderbar als Tischdekoration bei einem Osterbrunch zuhause. Am POS sollte man den Kunden Beispiele zeigen, wie so etwas aussehen kann. Dafür verwendet man am besten Porzellan und Gläser in zarten Farbtönen, passende Servietten, Windlichter usw.. Solche Ideen werden gerne aufgegriffen, zumal man die Pflanzen ja nach den Feiertagen prima in der Küche weiterverwenden kann. Und wenn es wärmer wird, stellt man die Töpfe nach draußen auf den Balkon. Aber auch klassische Zimmerpflanzen lassen sich jetzt mit entsprechender Deko sehr frühlingshaft in Szene setzen. Besonders bei jungen Konsumenten sind derzeit pflegeleichte, grüne Zimmerpflanzen wieder sehr beliebt.

Bretter, alte Türen oder Fenster eignen sich hervorragend für die POS-Gestaltung. – Foto: O. Mathys

Bretter, alte Türen oder Fenster eignen sich hervorragend für die POS-Gestaltung. – Foto: O. Mathys

Blicken wir nach vorne auf das kommende Osterfest. Was empfehlen Sie Ihren Kunden bei der POS-Gestaltung in diesem Jahr? Auf welche Materialien, Farben und Themen sollte der Handel setzen?

Mathys: Generell bleiben die Themen Natur, Nachhaltigkeit und Regionalität weiter sehr angesagt. Gerade zu Ostern lassen sich diese am POS perfekt umsetzen. Da reichen als Dekorationsgrundlage oft schon einige Holzkisten oder naturbelassene Bretter oder Natursteinplatten. Auch mit Heuballen oder Baumstämmen – im Frühling bietet sich Birken an – kann man gut arbeiten. Neben all den Naturfarben sollte man dann mit Tönen wie Weiß, Gelb und Hellgrün frische Akzente setzen. Das Ganze lässt sich dann zusätzlich gut mit einigen Vintage-Artikeln wie Zinkgießkannen, Emaile-Eimern oder alten Holzfensterläden ergänzen. Sehr schön in die Zeit und zu den Themen passt natürlich auch eine Kombination mit Frühbeeten sowie alles rund um Aussaat und Anzucht.

Gerne erinnere ich mich an die Zeiten so vor rund 20 Jahren. Da haben wir häufig für die Dekoration XXL-Figuren gebastelt. Mit Holzstielen und Maschendraht wurden die Formen gebogen und dann mit Heu umwickelt. So entstanden zwei Meter große Hasen und andere Tiere. Aus unzähligen Tonscherben und Wickeldraht bauten wir außerdem Objekte in Herz- oder Blütenform. Das waren echte Hingucker, deren Materialwert nicht sehr teuer war. Für eine solche sehr individuelle und einzigartige Dekoration braucht man zwar viel Zeit, doch heute, wo immer mehr Kunden interessante Dinge fotografieren und in sozialen Netzwerken wie Instagram teilen, kann sich ein solcher Aufwand allerdings durchaus lohnen.

Weitere Informationen: oliver-m-consulting.com

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Autor: Roland Moers

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